Lughnasadh liegt am Beginn der Erntezeit und wurde deshalb mit bäuerlichen Gemeinschaftsfestivitäten begangen.
Im Neuheidentum ist Lughnasadh einer der acht Feiertage oder lunaren Feste im Jahresrad und kommt zeitlich vor Mabon und Samhain.
Lughnasadh erinnert an das Opfer und den Tod des Getreidegottes Lugh dé Danann´: das Getreide, zunächst als Keimling geboren, das in seinem „Tod“ den Menschen ernährt, wird als einer der Aspekte des Sonnengottes aufgefasst.
Einige Neuheiden begehen den Feiertag, indem sie ein Abbild des Gottes als Brot backen, welches sie anschließend weihen und essen. Einige binden auch Sträuße zusammen aus verschiedenem Getreide und Gräsern, sowie Blumen. Diese werden mit einem Band, auf welches man seine Wünsche schreibt, zusammengeknotet und aufgehängt.
Lughnasadh wird oft als Mitte zwischen der Sommersonnenwende und der herbstlichen Tag-und-Nacht-Gleiche definiert, die sich auf halbem Weg im Löwen (für die nördliche Hemisphäre) oder Wassermann (südliche Hemisphäre) befindet. Das Lughnasadh der nördlichen Hemisphäre fällt mit Imbolg in der südlichen Hemisphäre zusammen. Als Feiertag geht ihm der Mittsommer voraus, während auf Lughnasadh Mabon folgt. Neuheidnische Lughnasadh-Feste können Elemente aus den unterschiedlichsten Entwicklungslinien des Brauchtums enthalten.
Zu Lughnasadh werden – neben Beltane – zeitliche Bindungen bzw. neo-keltische Trauungen (Heiraten für 1 Jahr und 1 Tag) vollzogen.
In der keltischen Mythologie hat das Fest Lughnasadh seine Wurzeln im Sonnengott und Gott des Lichts, Lugh. Er feierte damit die Taten seiner Ziehmutter Tailtiu, die als Fruchtbarkeitsgöttin und Erdmutter in der keltischen Mythologie verehrt wurde.
Tailtiu, der Legende nach, regierte als Königin an der Seite von Eochaid, Sohn des Himmels, über die Fir Bolg, ein mythisches Volk, das die Grüne Insel vor den Túatha Dé Danann bewohnte. Tailtiu wachte vom Hill of Tara über die sanften, saftigen Hügel Irlands und rodet den Wald, um fruchtbare Felder für ihre Untertanen anzulegen.
Tailtiu, nun verwitwet, kümmert sich liebevoll um den ihr anvertrauten Gott Lugh, den späteren König von Irland.
Tailtiu, erschöpft von der Feldarbeit, opfert sich letztendlich als Fruchtbarkeitsgöttin für die Fruchtbarkeit der Erde, der Felder, der Ernte. Durch ihre Arbeit und ihren Tod konnten die Menschen von ihren bestellten Feldern Früchte ernten.
Lugh veranstaltet jedes Jahr am 1. August Trauerspiele zu ihrem Gedenken. Noch auf ihrem Sterbebett prophezeit Tailtiu, dass es in Irland immer Musik geben werde, solange die Menschen Lughnasadh feiern würden. Der Ort ihres Todes soll Teltown in der Grafschaft Meath sein.